www.individuelle-lernförderung.de
www.individuelle-lernförderung.de

Entwicklung eines positiven Oberziels

Allgemein besteht das Oberziel in der Entwicklung und Festigung von Lernsituationen, in denen das Kind sich wohlfühlt und seine Mitarbeit und Anstrengung als sinnvoll empfindet.

Stellen Sie sich möglichst lebendig vor, in welcher Lage das Kind oder der Jugendliche sich, wenn alles gut läuft, in mehreren Monaten (oder einem Jahr) befinden könnte. Alles habe sich in eine vielversprechende Richtung entwickelt: die äußeren Lernbedingungen (didaktische Hilfestellungen, Unterstützungssysteme u.a.) und auch die Motivation und die Fähigkeiten des Kindes. Ein neuer Anfang ist geschafft. Hindernisse von heute sind zurückgedrängt. 

Eine solche Vorstellung ist sicherlich oft nicht ganz realistisch. Sie ist trotzdem wichtig, denn:

  • sie führt weg von der Fixierung auf das Problem, das oft mit defizitorientiertem Denken einhergeht, und
  • sie aktiviert Lösungsideen und ‑energien. Er weitet das Denken, während Problemorientierung das Denken verengt.
Perspektivwechsel von der Problem- zur Lösungsorientierung
  Implizite Fixierung auf das Problem

Aktivierung von Lösungsideen und

-energie

Beispiel 1 Der Schüler überwindet seine Misserfolgsfurcht in Mathematik. Der Schüler glaubt beim Lernen in Mathematik an den Erfolg.
Beispiel 2 Der Schüler überwindet seine Haltung der erlernten Hilflosigkeit bei der Mitarbeit in kooperativen Projekten. Der Schüler sammelt bei der Mitarbeit in kooperativen Projekten gute Selbstwirksam-keitserfahrungen.

Der Perspektivwechsel von der Fixierung auf das Problem zur 

Aktivierung von Lösungsideen und -energie erinnert an die Wunderfrage, die in der lösungsorientierten Beratung und Therapie gebräuchlich ist. Diese Frage lautet sinngemäß: "Tue mal so, als ob über Nacht ein Wunder geschehen ist und alle Probleme gelöst sind." Auch sie stößt den Perspektivwechsel von der Problem- zur Lösungsorientierung an.

Beispiele für Oberziele (bei positivem Verlauf als Zukunft vorstellbar):

Gabriella ist im Klassenverband so gut integriert, dass sich für sie daraus eine angenehme Lernatmosphäre ergibt. Daraus resultiert eine positive Lern- und Arbeitsweise.

Abdullah erfährt eigene Stärken und positive Seiten. Er kann sich selbst besser annehmen und im Zuge dessen mit anderen Kindern wertschätzend interagieren.

Regine fühlt sich in ihrer Klasse sicher und sucht dort auch aktiv Hilfe. In der Gruppenarbeit bietet sie eigene Lösungsvorschläge an und ist generell lernbereit. Im Kollegium gibt es einen engen Austausch und der Kontakt zu den Eltern ist vertrauensvoll.

Thomas fühlt sich wohl und sicher in seiner Klasse und von seinen Lehrern verstanden. Allmählich und mit Hilfestellungen lernt er, sein affektgesteuertes Verhalten besser zu regulieren.