„Reflexive Arbeit führt zu einer Veränderung der Lehrerhaltung in der pädagogischen Arbeit. Der Lehrende erfährt den Beziehungsaspekt seiner Förderdidaktik und nähert sich an den jeweils besonderen Lernweg des Kindes an“ (Angela Dietl). Gesichtspunkte der Reflexion sind: die Erarbeitung des Förderkonzepts und die Strategie der Erarbeitung – einzelne Methoden und Materialien – Erfahrungen – Wünsche und Hinweise
Schritte zur Gestaltung von Teamberatungen (von Dr. habil. Karin Salzberg-Ludwig)
1. Voraussetzungen schaffen heißt,
- die Mitglieder des Teams sind an dem Aufbau einer tragfähigen Beziehung interessiert,
- materielle und organisatorische Rahmenbedingungen werden geschaffen,
- die Gesprächsteilnehmer werden in den gesamten Prozess einbezogen und als Experten akzeptiert.
2. Problemaufriss
Eine kurze Darstellung der Ausgangssituation ermöglicht es, alle Teilnehmer von Beginn an in die Beratung einzubeziehen, ihre Sichtweise auf das Problem kennenzulernen und dem Gespräch eine Zielrichtung zu geben.
3. Analyse der Lernausgangslage
Die Beschreibung des Lernhandels erfolgt auf der Grundlage konkreter Materialien und durch eine genaue Beschreibung der individuellen Lernvoraussetzungen. Hilfreich sind graphische Darstellungen wie das Kompetenzprofil und eine Abbildung zum Wirkungsgefüge des Lernens.
3. Erarbeitung einer individuellen Zielstellung
Wichtige, prägnante und erreichbare Ziele werden entwickelt. Sie orientieren sich an der Zone der nächsten Entwicklung des Kindes und berücksichtigen, was das Kind mit Hilfe erreichen kann. Damit folgen die Pädagogen dem Grundsatz – Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.
4. Erarbeitung von Lösungsvorschlägen
Auf der Basis des breiten Erfahrungsschatzes der Teammitglieder und mit Hilfe vorhandener didaktischer und methodischen Materialien werden Vorschläge zur Unterstützung
der Lernhandlung des Kindes gesucht und auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft.
5. Entscheidungsfindung und Vorbereitung der Umsetzung
Im Team wird entschieden, welche Schritte in den nächsten Wochen konkret umzusetzen sind.
6. Unterstützungsprozess
In der förderdiagnostischen Unterstützung werden die individuell zugeschnittenen Anforderungen dem „normalen“ Unterricht angepasst. Damit geht ein didaktischer Lernprozess einher, den alle Lehrkräfte gemeinsam bewältigen. Das Ziel besteht vorrangig darin, Lernfreude und Selbstvertrauen bei den Schülerinnen und Schülern mit Schwierigkeiten im Lernen zu entwickeln.
7. Überprüfung der Fördermaßnahmen und Erörterung des weiteren Förderbedarfs
Eine regelmäßige Überprüfung der Lernerfolge garantiert, dass das Kind weder über- noch unterfordert ist. Die Ergebnisse der Überprüfung, an der auch das Kind beteiligt sein soll, werden. schriftlich festgehalten. Damit wird die Grundlage für eine erfolgreiche pädagogische Arbeit in heterogenen Lerngruppen gelegt.
Hinweis auf die Publikation "Lernförderung im Team" (Hrsg.: Salzberg-Ludwig & Matthes)
Schulisches Lernen ist für einige Kinder schon in der Schuleingangsphase schwierig. Sie benötigen besondere Aufmerksamkeit. Genaue Lernbeobachtung, flexibles Reagieren und die Planung der Lern- und Entwicklungsschritte lassen sich am besten im Team bewältigen. Das Handlungskonzept mit konkreten Anleitungen für die Umsetzung in der Schulpraxis macht vor, wie es gelingt.