www.individuelle-lernförderung.de
www.individuelle-lernförderung.de

(4) Beschreibung des Verhaltens in unterschiedlichen Situationen

Lernen und Lernverhalten hängen zu einem wesentlichen Teil von der Situation ab. Auch Schülerinnen und Schüler mit Lernstörungen verhalten sich je nach Situation zum Teil sehr unterschiedlich. Für pädagogische Schlussfolgerungen benötigen wir Beobachtungen, wann das Kind konzentriert lernt, sich wohl fühlt und sozial gut integriert ist (bei welchen Lerngegenständen, didaktischen Arbeitsformen, personellen, räumlichen und zeitlichen Bedingungen u.a.m.)?

Für die Darstellung ist der Teilhabebogen recht effektiv. Dort werden drei Teilhabeskalen verwendet. Es handelt sich um Ratingskalen zur Lerntätigkeit, mit denen gelingende Lernsituationen erkannt und schwierigere eingegrenzt werden können. An Ihnen zeigt sich der Erfolg der Förderung besser als an jedem einzelnen Lernergebnis! Wir können von psychologischen Kriterien einer gelingenden Inklusion sprechen.

Abbildung: Die drei Seiten der Teilhabe

  • Konzentration auf den Lerngegenstand. Pole: höchstens kurzzeitige Zuwendung ←→ konzentrierte, ausdauernde Tätigkeit.
  • Soziale Integration. Pole: Kontakte fehlen / sind nur negativ ←→ angemessene, gelingende Kontakte
  • Emotionales Wohlbefinden. Pole: Unsicherheit, Vermeidung oder Angst ←→ Wohlbefinden, Sicherheitsgefühl

Im Teilhabebogen geben wir situationsbezogene Einschätzungen von Konzentration, Integration und Wohlbefinden. Es geht nicht darum, wie gut oder schlecht das Kind sich gewöhnlich konzentrieren kann oder wie es im Allgemeinen mitarbeitet. Aufschlussreich sind die Unterschiede. Zum Beispiel, dass sich eine Schülerin zwar im Klassenzimmer schlecht auf eine Aufgabe konzentrieren kann, in der Exkursion aber intensiv und ausdauernd mitarbeitet. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Lehrern, Lerninhalten, Unterrichtsfächern zu sehen, also die divergierenden Perspektiven zu erkennen. Verschiedene Facetten des Verhaltens sollen deutlich werden (Ziel: ein lebendiges funktionales mentales Modell).

 

Die Verwendung der Teilhabeskalen ist auch in der Teamberatung sehr gut möglich. Von ihr ausgehend ergeben sich weitere Fragestellungen.

Abbildung: Teilhabebogen Pia

Abbildung: Teilhabebogen Robert

Download des Teilhabebogens
Teilhabebogen.pdf
PDF-Dokument [239.9 KB]

Weitere Beobachtungs- und Diagnosehilfen finden Sie unter dem Menüpunkt Förderdiagnostik.