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(2) Anlass der Entwicklung des Förderkonzepts

Wann sollte ein neues Förderkonzept entwickelt werden? 

 

Sollten pädagogische Impulse und Hilfestellungen ihre Ziele bei einem Kind immer wieder verfehlen, auch falls sie variiert werden, so zeigt das klar, dass das Förderkonzept noch nicht optimal ist. Das kann Kinder mit oder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf betreffen. Jedenfalls sind wir in einem solchen Fall an einer tiefgehenden Analyse der Ressourcen und beeinträchtigenden Faktoren der Lern- und Entwicklungssituation des Kindes interessiert. 

Anlässe für die Entwicklung neuer Förderkonzepte gab es zum Beispiel hier:

 

Beispiel 1: Es bereitet Sorgen, dass Pepe im Unterricht oft nicht mitarbeitet und schnell aufgibt, wenn ihm Anforderungen schwierig erscheinen. Er zieht sich auf sich selbst zurück. Eigentlich würde er nur eine kleine Anstrengung benötigen, verfällt aber stattdessen in Hoffnungslosigkeit. In ihm ist viel Angst.

 

Beispiel 2: Aufgrund ihrer Schullaufbahn und ihrer gegenwärtig schwierigen Lebenssituation ist es nicht gelungen, Joanas Möglichkeiten im Lernen entsprechend ihrer Fähigkeiten zu entwickeln. Besonders im basalen Bereich des Lesens und der Schriftsprache sehe ich bei ihr Möglichkeiten, die bei weitem nicht ausgeschöpft wurden.

 

Beispiel 3: Mila ist ein kognitiv gut befähigtes Kind. Allerdings stößt sie momentan an Grenzen: Sie verweigert Aufgaben in unterschiedlichen Lernsituationen und lässt sich auch durch verschiedenste pädagogische Interventionen im Unterricht nicht zur Mitarbeit oder Aufgabenerledigung bewegen. Konsequent beschäftigt sie sich in Erklärungssituationen von Unterrichtsinhalten mit anderen Dingen, z. B. Zettelchen schreiben oder Federtaschen-Bemalen.

 

Beispiel 4: Patricia fordert intensiv ständige Aufmerksamkeit der Lehrerin und wendet sich gegen andere Kinder, wenn diese die Aufmerksamkeit erhalten. Ständig entstehen um Patricia herum Konfliktsituationen unter den Kindern.

 

Beispiel 5: Michael hat erhebliche Lern- und Konzentrationsschwierigkeiten! Treten Fehler auf, wird er schnell wütend auf sich selbst und verweigert die weitere Arbeit. Er stört durch lautes Verhalten. Außerdem zeigt sich erheblicher Förderbedarf im Bereich Sprache.

 

Beispiel 6: Mats: Anhaltende Schwierigkeiten im Bereich des Zehnerübergangs.

 

Beispiel 7: Das bisher bestehende Förderkonzept richtete sich auf die Überwindung der LRS. Zu einer Änderung der Verhaltensauffälligkeiten im Lernen und Lernverhalten (einschließlich Störverhalten) führte das nicht. Die Auffälligkeiten (siehe Punkt „Verhalten in unterschiedlichen Lernsituationen“) beeinträchtigen die Lernentwicklung und Leistung. Deshalb soll ein neues Förderkonzept entwickelt werden.